Offizieller Start Arbeitskreis „Arbeit 4.0“ am 17. November 2021
Kompetitiv und lokal wertschöpfend
Der digitale Wandel und die „Customer eXperience CX“: das sind die aktuellen Treiber der Wirtschaft.
Die digitale Wirtschaft hat sich seit der Jahrtausendwende mit der Frage beschäftigt „Wie funktioniert das menschliche Gehirn?“ und entwickelt seither immer bessere Konzepte für die „Customer Journey“.
„Wie funktioniert erfolgreiche digitale Wirtschaft?“ ist die Fragestellung, die als Ergebnis die Arbeit der Zukunft bringt.
Am 17.11.2021 sind wir in die Diskussion der Initiative „Arbeit 4.0“ gestartet. Ziel an diesem Abend war es, ein erstes Verständnis für das Themengebiet, die Inhalte und Abgrenzungen zu entwickeln.
Als Grundlage für unsere Diskussion hat Digitalisierungsexperte und ÖGV Mitglied Helmut Karas in Bezug auf das „4.0“ eine thematische Einführung gehalten, die sich auf die „4.industrielle Revolution“ der „Cyber-physikalischen Systeme“ bezieht.* Bedeutend ist der Zusammenhang zwischen digitaler Wirtschaft und dem menschlichen Denken.
Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz („KI“), Augmented Reality, Virtual Reality, Sprachsteuerung, immer wieder neue Social Media, autonome Maschinen bringen Daten und eine unendliche Zahl von Geschäftsmodellen.
Die Wechselwirkung zwischen Systemen und Nutzer:Innen führt zu neuen Erkenntnissen, wenn Daten und Analyse erfolgt. In der B2B-Welt beobachten wir mit ROI-starker Robotik und Digitalen Zwillingen den Wettbewerb der „smart-connected-Features“. Die Industrie geht in Richtung „Closed Loops“ zwischen Produktionsmaschinen und Qualitätssicherung-Maschinen: „QM-Maschine sagt ProduktionsMaschine, was sie anders machen muss“. Die Komponenten werden smart: Jedes Teil liefert Daten in die Cloud.
Die 4. Industrielle Revolution verstehen
Jede industrielle Revolution ist tatsächlich eine Revolution mit Kollateralschäden, die im Sinne einer „Mensch-orientierten Wirtschaft“ saniert werden müssen. Die industrielle Revolution ist an sich weder wähl- noch abwählbar: Sie ist ein Faktum des digitalen Wandels. Die „Mechanik“ des Ablaufs von industriellen Revolutionen lässt sich in Phasen beschreiben.
Die 5 Phasen und ihre ProtagonistInnen sind:
- Innovation durch aktive Visionärinnen
- Skalierung in Geschäftsmodellen durch aktive Fast-Follower-InvestorInnen
- Ökonomischer Impact für den Wettbewerb auf passive Late-Mover
- Sozialer Missstände für passive Beteiligte (Employees und Customer)
- Soziale partnerschaftliche Lösung mit einem Win-Win-Win-Mindset (UnternehmerInnen, Employees, Customer)
Der Mensch als Maßstab – 3 wesentliche Prioritäten verstärken den digitalen Wandel
- Der demographische Wandel: Babyboomer gehen bis 2030 in den Ruhestand. In den Management-Position rücken dazu typischerweise „GenerationY“ (25-40 J) nach. In den Teams rücken typischerweise die Ältesten der „GenerationZ“ (10-25 J) nach.
- In fast allen Branchen wird aus dem Verkäufermarkt ein Käufermarkt: Die Aufmerksamkeits-Ökonomie positioniert sich bereits weit vor dem Bedarf. Mangel = Verspätung: Wer keine Fachkräfte, keine Chips, keine Rohstoffe bekommt, ist später dran als jene, die sie bekommen. Digitale überregionale AnbieterInnen kommen über digitale Suche zum lokalen Angebot hinzu. Mehr AnbieterInnen konkurrieren um die Aufmerksamkeit der KundInnen. Die Orientierung am Smartphone / im (Home)Office bevorzugt die „digital kompetenten SpitzenleisterInnen je Branche“ vor den „SpitzenleisterInnen der Branche mit wenig digitalen Kompetenzen“.
- „Customer experience“ CX, „Employees eXperience“ :EX sind die Erfahrungen der Zielgruppen, die entscheidend für den Erfolg von Unternehmen sind. Effizienz war die Priorität der Unternehmens-Zentrierung. „HX“ = Human eXperience (als Summe von CX und EX) ist die neue Priorität de Arbeit4.0. -> Die Kompetenz, um die es geht ist „Wie organisiert man gute HX?“.
„Welche Themenstellungen wollen wir im Arbeitskreis Arbeit40 bearbeiten?“
In der nachfolgenden Diskussion lag unser Fokus auf die Themenstellungen, die wir nun als prioritär für den Arbeitskreis und dessen thematische Entwicklung sehen – mit folgenden Wortmeldungen:
- Wie kann Arbeit4.0 „kompetitiv wertschöpfend lokal (AT)“ aussehen?
- Wie kann Arbeit4.0 für das Modell einer sozialen Partnerschaft dialogbasiert realisiert werden?
- Welche Rahmenbedingungen erfordert Arbeit4.0 für ArbeitgeberInnen & ArbeitnehmerInnen?
- Welche Rahmenbedingungen erfordert Arbeit4.0 für Netzwerke für EPUs, Freelancer und hybride Kooperationen?
- Welche Kompetenzen erfordert Arbeit4.0?
- Was bedeutet „Arbeit“ im Kontext von Arbeit4.0 im Sinne von Wert und Lebensunterhalt?
- Wie unterstützt Arbeit4.0 die Berücksichtigung von Stärken?
- Wie unterstützt Arbeit4.0 die Entwicklung von Motivation?
- Wie gehen wir mit Diversity im Bezug auf Arbeit4.0 um?
- Wie können wir GenY und GenZ besser verstehen lernen?
- Was sind die 5 wichtigsten To-do´s für Arbeit4.0?
Diese Fragestellungen werden im Kernteam weiter bearbeiten. Der erste Austausch hat bewusst gemacht, dass der Einbezug von GenY und GenZ in unsere Diskussion wesentlich ist, um die Entwicklungen von „Arbeit4.0“ zu verstehen. Dieser Aufgabe nehmen wir uns an und werden mit weiteren Dialog- und Austauschformaten das Thema schärfen.
Salomé Wagner & Helmut Karas
* https://www.weforum.org/agenda/2016/01/what-is-the-fourth-industrial-revolution/